Trommelmikroskope (auch Schraubenmikroskope genannt)

Trommelmikroskope (auch Schrauben-Mikroskope genannt) 

 

 

Das Trommelmikroskop wurde von dem Instrumentenbauer Georg Johann Oberhäuser

(1798 - 1868 deutscher Optiker) entwickelt. Basierend auf eine schon vorhandene Konstrucktion eines englischen Instrumentenbauers war es zunächst für normale Mikroskope gedacht. Schnell wurden aber dann die Hersteller geodätischer Instrumente auf die Entwicklung aufmerksam und bauten diese als Ablesevorrichtung für ihre Winkelscheiben um.

Weitere infos hierzu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Oberhäuser

 

Das Schraubenmikroskop gestattet eine wesentliche Verfeinerung der Ablesung

-im Vergleich mit dem Nonius.

Die Größe dieser Mikroskope macht sie besonders für Theodolite über 20 cm Teilkreismesser gut brauchbar. Dabei liefern sie Ablesungen von 2'' bis 1''. Man findet sie aber auch an kleineren Kreisen von nur 13 cm Durchmesser, wobei 5'' Ablesung erreicht wird.

 

Schraubenmikroskope wurden im Anfang in der Hauptsache an astronomischen Instrumenten (z. B. Meridiankreisen) be­nutzt.

Seit ungefähr der Mitte des 19. Jahrhunderts findet man sie auch an geodätischen Instrumenten, wie Theodoliten vor.

Zweckmäßigerweise in der Regel nur an Instrumenten 1. Ordnung, wo eine hohe Genauigkeit erwünscht ist.

 

Seitdem wurden immer wieder Verbesserungen, Neuerungen an den Trommelmikroskopen gemacht.

 

Gemessen wird der Restbetrag zum vorhergehenden Teilstrich des Limbus durch Verschiebung eines "Schlittens" mit Fadenkreuz (Index) mithilfe einer feinen -in der Ganghöhe-  auf die Teilung abgestimmten Mikrometerschraube.

 

Abbildung unten zeigt das mechanische Prinzip der Schrauben-Mikroskope.

 

 

Pistor und Martins verwendeten das Schraubenmikrometer an ihren Universalinstrumenten, die über ein Dreieckprisma geknickt (80) waren, zum bequemeren Bedienen und Ablesen.

 

Fenell benutzt bei seinen Schraubenmikroskop-Theodoliten von 1904 auch das Beleuchtungsröhrchen. Die Handscheiben der Trommel sind wie bei Schraubenmikroskopen von Tesdorpf, aus Hartgummi gefertigt.

 

Heyde in Dresden stellt 1888 (d. R.P. Nr. 39128 vom 10. August 1886) eine Theodolit­konstruktion vor, bei der die 2 Mikroskope an einer hohlen Buchse diametral gegenüber befestigt sind, welche genau passend die Alidadenachse (Zwischenalidade) umgibt. Auf einem, an der Buchse angebrachten Arm, wirkt eine genau ar­beitende Mikrometerschraube ein. Die Ganghöhe dieser Schraube ist im Winkelmaß genau gleich den kleinsten Teilungsinter­vallen des Limbuskreises (10 [1]/siehe auch 24, S. 228 [2]).

 

Heyde benutzte diese Ablesevorrichtungen ebenso für den Höhenkreis!

 

Schraubenmikroskope wurden fast ausschließlich für Triangu­lationen I. - II und auch III. Ordnung benutzt.

 



[1] 10. DPJ

Neue Ablesevorrichtung für Kreisteilungen am Theodoliten, DPJ, Bd. 271 (1889), S.508

Nachlesen: http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj271/ar271107

 

[2] 24. DR. W. JORDAN:

Handbuch der Vermessungsurkunde, I. B. Metzler, Stuttgart 1914, Aufl. -beinhaltet ein ausführliches Literaturverzeichnis

 

 

Mechanisches Prinziep eines Schraubenmikrometers
Mechanisches Prinziep eines Schraubenmikrometers

Mit folgendem Link können Sie sich das Prinziep eines Trommelmikroskopes am Beispiel eines TH. von Otto Fenel 1904 downloaden und ansehen. (die Abbildungen wurden in meiner damaligen Dipl. Arbeit verwendet. 

https://geo.tuwien.ac.at/fileadmin/editors/VGI/VGI_190408_Beran.pdf

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