Nonienmikroskope

 

 

1912 führt Adolf Fennel die Ablesung von Kreisteilungen durch Mikroskope mit kurzen Nonien in der Bildebene in den geodätischen Instrumentenbau ein.

 

Es lag ja nahe, die Hilfsteilung auch als Nonius auszu­führen. Schon Hensoldt (20) spricht von der Möglichkeit eines solchen Nonienmikroskopes, indem er sagt: "Meine erste Idee war, anstatt letzterer " (der Mikrometerschraube des Schraubenmikroskops)" einen Nonius direkt in das Mikros­kop zu legen, d. h. einen Glasmikrometer als Nonius zu teilen."

Doch der technische Aufwand schien ihm noch zu groß gegenüber der Wirtschaftlichkeit. Das Noniusmikroskop war zunächst nur für eine einzige Größe der Fennel'schen Theodolite bestimmt, nämlich das Instrument mit 13 cm Kreis (oder Kreisen, falls es sich um ein kleines Universal oder Tachymeter handelt) (18).

 

Die Vergrößerung beträgt 15, das Mikroskop bietet große Übersichtlichkeit, rasche und sichere Ablesung und nahezu völliger Freiheit von Parallaxe.

Da das Bild der Limbusteilung in der Ebene des Nonius liegt, hat es eine geringere Sperrigkeit als gewöhnliche Skalenmikroskope. Die Striche des nur 1,2 mm langen Nonius sind später auf Glas fotografiert worden (42).

 

Rhonstock stellt in seinen Untersuchungen fest, dass die Teilkreise unter den Mikroskopen mit 8 cm Durchmesser von Hildebrand eine weitaus geringere Genauigkeit der Ablesung gestatten als Theodolite mit größeren Durchmessern, wie z. B. der Fennel'schen 12 cm Mikroskoptheodolite (42). Man kann also den mittleren Ablesefehler am Nonienmikroskop gar nicht allgemein festlegen, sondern immer nur im Zusammenhang mit einer bestimmten Kreisgröße sehen.

 

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