Geschichtlicher Abriss

 

Die Vorläufer des Theodoliten

 

 

Das Astrolabium kann als die grundlegende Erfindung für den späteren Theodoliten gelten. Es wurde von Meister Johan Hüller aus Königsberg in Franken (1436 ~ 76) erfunden. Das Gerippe bilden eine Horizontale und eine Vertikale ge­teilte Kreisscheibe auf einem Gestell mit Fernrohr und Fa­denkreuz.

 

Es war Digges, der als erster ein Gerät zur Winkelmessung vorstellt, das den Namen "Thodolitus" tragt. Er ist in seiner Beschreibung des Instrumentes jedenfalls bemüht, die­ses als "Instrument collet Theodolitus" einzuführen. Eine genaue Beschreibung gibt z.B. Engelsberger (12, S. 4) über dieses Instrument.

 

Um 1560 ließ sich der Landgraf Wilhelm von Hessen einen großen Quadranten bauen. Mit ihm lassen sich ebenfalls Winkel und Horizontalwinkel beobachten.

 

Humphrey Cole war wohl einer jener englischen

Instrumentenbauer, die die Schriften von Digges kannten und danach ein Gerät herstellten.

 

1576  Auch Habermel benutzt einen Theodolit als Universal­instrument.

 

Vor der Gründung der Werkstätte von Brander in Augsburg wurden fast ausschließlich die englischen Theodolite auf den Kontinent exportiert und dort verwendet.

 

 

 

Der Mann, der unserem Instrument in allen wesentlichen Tei­len, abgesehen von der Repetitionsvorrichtung, seine heutige Form gab, ist der englische Mechaniker John oder (Jonathan) Sisson (etwa 1690 - 1760). Er war der hervorragende Schüler eines hervorragenden Meisters, nämlich von George Graham.

 

Nicht vor dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts ist diese Form gefunden worden. z.B. berichtet noch 1726 das Mathematical Dictionary von Stone, dass der Theodolit "sometimes" mit einem Teleskop ausgerüstet werde. Der Theodolit von Sisson ist beschrieben in Gardners "Practical Sarveying improved": eine Beschreibung befindet sich, mit Zusätzen, in einer Übersetzung des Buches von Colin Mac Laur in ins englische (da es ursprünglich in lateinischer Sprache geschrieben war) erschienen 1751 in Edinburgh (mit Vorrede von 1745).

 

Bis dahin war Sisson's Theodolit außerhalb Englands unbekannt.

 

Laurin bildet das Gerät auch ab und erwähnt das die englischen "Surveyors" besonders den den Theodoliten verwenden.

Die Abb. rechts zeigt einen, auch noch um 1900 modern anmutenden Theodoliten.

 

Der Horizontalkreis ("Limbus") wird durch 3 (beachten Sie diese Zahl der Ablesevorrichtungen, die später auch bei Ramsden -und auch in Amerika- wieder vorkommen) gleichmäßig auf den Kreis verteilten "brass indices" ..."for the decimal of a degree" eingerichtet war.

Man konnte auf 0,01Zoll  ablesen.

Am Gerät ist ein Höhenbogen vorhanden, etwa 60 Grad nach jeder Seite.

 (also ein Universal im Sinne von Digges)

 

4 Stellschrauben zur Horizontalstellung.

An der Alhidade ist eine Libelle befestigt.

 

Trotz seiner Vorteile wurde der Theodolit nicht für Messungen I. Ordnung verwendet. Aber Er ersetzte immer mehr die damals noch weitverbreiteten Scheibeninstrumente.

 

 

Aktualisiert am 29.10.2020

 

 Kurz und Knapp

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Erste Vorläufer gab es schon im Altertum.

Mit der Zeit nach dem Mittelalter und der Zeit der Entdeckungsreisen der Seefahrer, stieg der Bedarf an guten Karten stetig an, und damit auch die Anforderungen an die Messinstrumente.

 

 Der erste eigentliche Theodolit wurde dann 1730 von Sisson in England gebaut.

Abb. 3 : Theodolitus von Digges

 

Abb. 4: Instrument Topographical von Leonard Digges

 

 


Der erste eigentliche Theodolit 1730 von Sisson