Kreise und Kreisteilungen

Bezifferung und Ausführung der Teilkreise

Die Entwicklung der Messinstrumente läuft parallel mit der Entwicklung der Teilmaschinen.

 

 

1800           Die Reichenbachschen Teil­kreise (1800) wurden, um eine homogene Masse zu bekommen, samt Speichen aus dem Zentrum heraus in einem Stück gegossen und dann außen und innen mecha­nisch bearbeitet. Die Fläche, auf der die Teilung aufgetragen wurde, war zuerst immer eben. Aber schon Ramsden in England fertigte Kreisteilungen auf ei­nem am äußeren Rand der Teil­kreisscheibe abgedrehten Kegel­stumpf.

 

1835           Dieses Verfahren wurde erst wieder durch Breithaupt im 2. Heft seins "Magazins" ver­öffentlicht (1835). Danach wurde es auch bei anderen Her­stellern mehr und mehr gebraucht. Allerdings verdrängte diese Neuerung nicht die herkömmliche Methode des Auftragens auf eine flache Kreisscheibe. 

1879     Aus einer Abhandlung von Schreiber aus dem Jahre 1879 ergibt sich als                    Mittelwert für den Teilungsfehler von 16 Theodoliten der Betrag von 0,78 II

             ( 37, S. 55 ). [1] 

 

1883    Zur Teilung eines Kreises in 1/12 Grade ist eine 11-12 stündige Arbeit                     notwendig!

             (bei besonderer Genauigkeit 15-16 Stunden) (49).[s.u.1]

1907

             G. Heyde gibt 1907 die Genauigkeit seiner -mit der 50-cm-Kreisteilmaschine              gefertigten- Teil­kreise mit 0,65II an (21 [2]) Aus den Veröffentlichungen von                Kreisteilungsuntersuchungen ist zu entnehmen, dass es eigentlich zwischen              1879 und 1910 keine wesentlichen Ge­nauigkeitssteigerungen gegeben hat.              Gute und weniger gute Teilungen wechselten dauernd miteinander ab. Erst                 die Verwendung völlig selbsttätig arbeitender Kreisteilmaschinen er­                           möglichte eine weitere Genauigkeitssteigerung.

1910

           So gab der Mechaniker Wanschaff 1910 die Genauigkeit seiner Teilung                      bereits mit - 0,3IIbis 0,4II an. 

1911

          Noch 1911 spricht Hammer (16, S. 287[S.U.4]) davon, dass "neuerdings bei kleineren Instrumenten die Teilung fast immer nicht mehr auf einem ebenen Kreis­streifen aufgetragen wird, sondern auf dem Mantel eines Kegelstumpfes mit ziemlich flacher Öffnung, an dem die Teil­striche bis zum Rand des oberen Begrenzungskreises gezogen sind".

  Sind zur Teilkreisablesung Nonien vorgesehen, so sind dessen Teilstriche auf der Alidadenscheibe auf einem, mit dem Kegelmantel übereinstimmenden, Kegelstumpf, bis zum Rand des unteren Begrenzungskreises gezogen. (Der Winkel mit der Grund­fläche beträgt etwa 9 - 17 gon).

 

1926    Den Teilungsfehler eines Wildschen Universaltheodoliten fand Ackerl

            1926 zu - 0,2II             (37, S. 50).[3]

 



[1] 37. PARDALIS, NICK

Über die Entwicklung des Theodolits,, Dissertation -Bauwesen- TH München, 9.11.1956

 

[2] 21. HEYDE, G:

Untersuchung einer Kreisteilung, ZfV, Bd. 36 (1907), S. 542

[3] 37. PARDALIS, NICK

Über die Entwicklung des Theodolits,, Dissertation -Bauwesen- TH München, 9.11.1956

 


[1] 49. WEGNER.TH.

Beschreibung einer Kreisteilmaschine, ZfI, Bd. 3 (1883), S. 117

 


[4] 16. HAMMER:

Lehrbuch der elementaren praktischen (Vermessungskunde) G. Teubner, 1911

 

        Die Bezifferung der Teilkreise 

erfolgte getrennt von dem Auftragen der Teilstriche.

Dazu wurden spezielle Schreib­apparate für

Teilungsbezifferung benutzt. Schon 1887

lassen sich mit solchen Geräten Ziffern von

nur 0,3 mm Höhe schrei­ben (41).

 

 (Wie z. B.)

 

 

 

 

Repsolds Be­zifferungsapparat (1887)

 

 

 

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