Das Okular als Kennzeichen das Fernrohres

Die wichtigsten Okulare historischer Instrumente sind:

 

das HUYGENISCHE        OKULAR
das RAMSDENSCHE        OKULAR/auch positives Okular nach seiner Bauweise genannt
das ORTOSKOPISCHE    OKULAR/perspektivisch richtige Bilder Ab 1849
      auch KELLERSCHE    OKULAR  genannt /Es stellte eine wesentliche Verbesserung      

                                                                 zum Ramsdenschen Okular dar.
das EUROSKOPISCHE    OKULAR
das TERRESTRISCHE      OKULAR

 

Zu 1: das  Huygenische  Okular

 

1660   wurde das Huygenische Okular von Christian Huygeniens erfunden.

 

Es besteht aus 2 plankonvexen Linsen, deren ebene Flächen dem Auge zugekehrt sind.

 

Die Linse, die dem Objektiv zugekehrt ist, heißt Kollektivlinse. Sie verkürzt die vom Objektiv kommenden Strahlen. Das Bild entsteht hart in der Mitte zwischen den Linsen. Wenn ein Fadenkreuz angebracht ist, steht es genau an dieser Stelle. Die Gegenstände werden weniger hell gesehen. Man bezeichnet das Huygenische Okular (auch oft als negatives Okular).   

 

 

Mehr dazu

Webinfos  :http://de.wikipedia.org/wiki/Huygens-Okular

            
 

Zu 2: das Ramsdensche Okular


 

1783  Das Ramsdensche Okular

              besteht aus 2 plankonvexen Linsen, deren konvexe Seiten gegeneinander gekehrt sind.

 

 

Das Kollek­tivglas wendet seine plane Seite dem Objektiv zu. Das Kollektiv (A) steht hierbei außerhalb der Objektivbrennweite. Es heißt auch positives Okular.

 

 zu Jesse Ramsden  (1735–1800)

 

 


 

Zu 3: das ORTOSKOPISCHE   OKULAR/ auch Kellersches Okular genannt

 

1849     erfindet Keller das orthoskopische Okular.

 

 

 

Das Augenglas ist durch eine kleine achromatische Linse ersetzt.

 

Solche Okulare geben perspektivisch richtige Bilder (das macht auch die Verbesserung gegenüber den Ramsdenschen Okular aus). Gerade Linien sind auch am Rand des Gesichtsfeldes scharf und nicht gekrümmt, also eben. Bessere Achromatisierung und eine Steigerung des Gesichts­feldes werden erreicht.

 

 

 

Der Preis für ein solches Okular beträgt 1907 12.00 RM.

 

 

 

 

 

 

Zu 4: das Euryoskopische Okular

 

1907   Es ist eigentlich ein positives Okular mit Doppellupe nach Ramsden. 

 

 

 

Mit dem Euryoskopischen Okular ist Hensoldt in Wetzlar abermals einen Schritt weiter gegangen.

 

Hierbei ist aber auch die 2. Linse der Doppel­lupe als kleiner Achromat ausgebildet. Damit befinden sich nur noch achromatische Doppellinsen im ganzen Fernrohr. Auch hierbei konnte das scheinbare Gesichtsfeld weiter ver­größert werden (bis 45o). Es liefert absolut ebene Bilder, die zudem farbenrein sind. Auch lässt sich hiermit bequemer beobachten, da das Auge weiter vom Augenglas des Okulars entfernt ist.

 

Der Preis für ein solches Okular beträgt 1907 18.00 RM.

 

 


Zu 5: das Terrestrische Okular

 

 

 

Neben der Bildumkehr mit Linsen kann die Bild­aufrichtung auch mit Prismen vorgenommen werden. Diese Pris­men befinden sich nur hinter der Fadenebene (vom Okular ge­gen das Objektiv zu).

 

Terrestrische Okulare finden sich in Fernrohren mit aufrechten Bildern.

 

In der Regel sind diese Prismen sogenannte " Dachprismen von                                                                                                                     Hensoldt".

 

1905   Das erste Fernrohr mit Dachprisma (gradliniges Dachprisma) wird von

           Hensoldt gebaut. 1906 weiter verbessert und schließlich

1908   als „Dachprismenfernrohr 1908" herausgebracht.

 

Fernrohre dieser Art wurden z.B. auch von Hammer empfohlen

(17).[3]

 

            Die Prismen sind total reflektierend und besitzen weder Spiegelbelag noch

  eine Kittschicht.

 

 Vor diesen Dachprismen benutzte man bildaufrechte Prismensysteme

von Porro, Zeiss und von Hensoldt (sog. Pentagonprisma).

 

Prismensysteme haben aber den Nachteil, dass eine Verschiebung des 

Achsstrahls eintreten kann, und sind ca. doppelt so schwer als die

Dachprismenfernrohre.

 

 

 

 

 

Zu allen Okulartypen gibt es auf    http://de.wikipedia.org/wiki/Okular

Strahlengang-Bilder und tiefer gehende Informationen,    

die ich hier nicht alle wiederholen möchte

 

 

 

 

 Dachprismenferrnrohr 1903 von Hensoldt     Gemeinfrei
Dachprismenferrnrohr 1903 von Hensoldt Gemeinfrei
Strahlengang            Gemeinfrei
Strahlengang Gemeinfrei

[1] 6. OHNE AUTOR:

Beiträge zur Geschichte der Erfindung der achromatischen Fernrohre. Hall, Erfinder derselben -DPJ Bd. 34 (1829), S. -4 L i t. Hinweise-

 

[2] 12. ENGELSBERGER, MAX: Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des

Theodoliten, Reihe C Dissertationen, Heft 134 Deutsche Geodät. Kommission bei der Bayrisch* Akademie der Wissenschaften, München 1969

[3] 17. HAMMER:

"Neues Hensoldt' sches Fernrohr" mit aufrechten Bildern für kleinere Geodätische Instrumente ZfV Bd., 38 (1909) S. 248

 

[4] 7. DPJ:

Preisaufgaben der Socie'te ' d' Encouragementpourl’.Industrie nationale 3.Okt. 1821. DPJ. Bd. 7, (1822), S. 91

 

 

 

 

 

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